Virtuelle Demonstration für und wider virtuelle Demonstrationen
Was ist davon wohl zu halten?
Weil sich die wichtigen Damen und Herren auf ihrem G8-Gipfel hinter hohen Zäunen verschanzen und das Polizeiaufgebot in der Peripherie so hoch ist wie noch nie, greifen zwei findige Web2.0-Geschäftsleute (Typ „Virtuelle Dienstleistungen aller Art“) in die Trickkiste und bauen in SecondLife (uiuiui) den Tagungsort nach – natürlich ohne Zaun und Polizei. Hier wird der Globalisierungsgegner der etwas trägeren Sorte, dessen Wasserwerferschutz-Regencape leider leider gerade in der Reinigung währt, zur Diskussion im „G8-Café“ (Himmel!) geladen. Was für mich der Anlass ist, meine geneigten Leser zu fragen: Was ist davon wohl zu halten?
Hab ich es nur meinem schlechten Gewissen ob der im Vergleich zu meinen Spät68er-Eltern relativ schwachen Demonstrationsstatistik zu verdanken, dass ich virtuelle Demos dieser Art einfach albern finde? Müsste man nicht vielleicht sogar zum Freudensprung ansetzen und laut ausrufen: „Heissa, die moderne Welt hat eine bequeme und kaum Aufwand kostende Variante gefunden, Protest kundzutun, ohne dabei im Regen stehen oder sich auf Bahngleise ketten lassen zu müssen!“? Aber ist Protest noch Protest, wenn man ihn zu Hause vom Sofa aus erledigen kann und man das Sofa aller Wahrscheinlichkeit nach nicht zu gleichem Zwecke verlassen hätte, wenn die Möglichkeit des virtuellen Protests nicht bestünde? Ist ein Demonstrant schon ein Demonstrant, wenn er seinem Avatar ein „Nazis raus!“-Shirt verpasst und sich gemeinsam mit anderen seinesgleichen kurzzeitig vor den virtuellen SecondLife-Waffenshop einer verirrten Seele postiert? Und ist die Idee, Globalisierungskritik in einem so globalen Medium wie dem Internet zu üben, der einzig richtige Weg oder einfach nur paradox?
Weil sich die wichtigen Damen und Herren auf ihrem G8-Gipfel hinter hohen Zäunen verschanzen und das Polizeiaufgebot in der Peripherie so hoch ist wie noch nie, greifen zwei findige Web2.0-Geschäftsleute (Typ „Virtuelle Dienstleistungen aller Art“) in die Trickkiste und bauen in SecondLife (uiuiui) den Tagungsort nach – natürlich ohne Zaun und Polizei. Hier wird der Globalisierungsgegner der etwas trägeren Sorte, dessen Wasserwerferschutz-Regencape leider leider gerade in der Reinigung währt, zur Diskussion im „G8-Café“ (Himmel!) geladen. Was für mich der Anlass ist, meine geneigten Leser zu fragen: Was ist davon wohl zu halten?
Hab ich es nur meinem schlechten Gewissen ob der im Vergleich zu meinen Spät68er-Eltern relativ schwachen Demonstrationsstatistik zu verdanken, dass ich virtuelle Demos dieser Art einfach albern finde? Müsste man nicht vielleicht sogar zum Freudensprung ansetzen und laut ausrufen: „Heissa, die moderne Welt hat eine bequeme und kaum Aufwand kostende Variante gefunden, Protest kundzutun, ohne dabei im Regen stehen oder sich auf Bahngleise ketten lassen zu müssen!“? Aber ist Protest noch Protest, wenn man ihn zu Hause vom Sofa aus erledigen kann und man das Sofa aller Wahrscheinlichkeit nach nicht zu gleichem Zwecke verlassen hätte, wenn die Möglichkeit des virtuellen Protests nicht bestünde? Ist ein Demonstrant schon ein Demonstrant, wenn er seinem Avatar ein „Nazis raus!“-Shirt verpasst und sich gemeinsam mit anderen seinesgleichen kurzzeitig vor den virtuellen SecondLife-Waffenshop einer verirrten Seele postiert? Und ist die Idee, Globalisierungskritik in einem so globalen Medium wie dem Internet zu üben, der einzig richtige Weg oder einfach nur paradox?
DieKäthe - 30. Mai, 18:52