Donnerstag, 6. September 2007

Lady Di lebt...

…und sitzt zusammen mit Elvis und Marilyn irgendwo in einem verstaubten Straßenkaffee, trinkt Hibiskusblütentee und ist bemüht, sich nicht über die Berichterstattung zu ihrem gerade kürzlich zelebrierten Todestag aufzuregen.

Ich weiß - jetzt ist das Thema auch schon wieder runtergekühlt. Um aktuell brandheiße Blog-Berichterstattung zu betreiben, müsste man von toten Opernsängern schreiben und nicht von nie vergessenen Prinzessinnen. Aber diese nachträgliche Kritik an dem medialen Breittreten des königlichen Lebens und Strebens kann ich mir dann doch auch verspätet nicht verkneifen.

Gut, die Akte Diana ist noch nicht geschlossen - weshalb den Medien ja auch gestattet sei, hier zu referieren und spekulieren. Verschwörungstheorien sind ein dankbarer Stoff. Und über allerlei Wohltätigkeiten, die die Prinzessin unbestritten in die Wege geleitet hat, sollte sowieso viel öfter gesprochen werden.
Schwieriger wird es da schon bei den Hochzeits- und Beziehungsanalytikern, die alle ihre eigene Meinung zu dem königlichen Dreieck haben und deshalb unbedingt eine eigene Biografie der Prinzessin der Herzen veröffentlichen müssen. Und dafür muss dann mit Interviews und Dokumentationen geworben werden - schon klar.
Wo es meines Ermessens allerdings aufhört: Man setzt sich am Di-Todestag in gemütlicher Talkrunde zur besten Sendezeit in einer öffentlich-rechtlichen Sendeanstalt hin und diskutiert munter mit Experten ("Frau XY lebt nun schon seit 10 Jahren in Deutschland. Nichtsdestotrotz ist sie dem englischen Königshaus immer treu geblieben und bezeichnet sich selbst als große Bewunderin der Prinzessin der Herzen!" Oder: "Hiermit stellen wir Ihnen Frau YZ, Autorin der neusten Diana-Biografie 'Di - Eine Frau zwischen Ehe und Ehre' [wie auch immer] vor. Sie hat alle 128 Vorgänger-Biografien zu Lady Di gelesen und ist davon überzeugt, dass nur sie die wahre Geschichte von Dianas Schicksal richtig fassen konnte." Oder: "Frau ABC, was sagen Sie dazu, da Sie ja in der 6. Klassen der Diana-LookALike-Kontest der vereinten Förderstufen von Idar-Oberstein gewonnen haben und somit sehr gut über die Motive der Prinzessin informiert sind…") über Leben, Sterben, Lieben und Lügen des britischen Adels. Im Namen einer Toten wird da mit Schmolllippe der bösen Camilla die Schuld am Scheitern der königlichen Ehe gegeben und ob Kate Middleton denn nun dem Prinzessinnen-Job gewachsen sei oder ob sich Prinz William nicht doch besser mit einer Von Schaumburg-Lippe abgeben sollte. Eine Sendung im Gewand des seriösen Gesellschaftspolit-Talk - da haben sie doch tatsächlich einen Anlass gefunden, um die letzten deutschen Königstreuen auszugraben und vor der Kamera aufzureihen.
Mein Appell: Bevor sich die Damen und Herren ob der Hochzeiten/Tode/Schwangerschaften/Skandale fremder Herrscher halb in die Hose pinkeln, sollte man den Hohenzollern (oder sonst wem) wieder ein Krönchen geben. Da gibt's endlich wieder Grund zum Feiern!

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